60 Jahre sind inzwischen seit dem 9. November 1938, jener Nacht vergangen, in der die Synagogen brannten, jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört sowie jüdische Menschen mißhandelt und in die Konzentrationslager verschleppt wurden.
Für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN - BdA), Kreisvereinigung Bochum, ist dieser Jahrestag Anlaß, dieses Heft herauszugeben.
Doch nicht nur das historische Datum spielt dabei eine Rolle, sondern u.a. auch die aktuelle Diskussion um das Holocaust-Denkmal in Berlin und die Auseinandersetzung auf dem 42. Historikertag in Frankfurt.
Erst unter dem Druck aus dem Ausland erklärten sich einige Banken, Versicherungen und Betriebe nach 50 Jahren bereit, Entschädigungen an die Opfer zu zahlen.
Im Jahre 1986 hat die VVN Bochumer Firmen angeschrieben, die in der Zeit von 1939 - 1945 Zwangsarbeiter beschäftigten. Die Reaktionen der Geschäftsleitungen auf den Vorschlag, eine „Bochumer Stiftung zur Wiedergutmachung und Entschädigung der Opfer” zu gründen, waren einhelliges Schweigen.
Mit diesem Heftmöchten wir einen Beitrag dazu leisten, daß sich die Menschen in Bochum mit der Geschichte ihrer Stadt auseinandersetzen und mitwirken, daß sich diese schreckliche Vergangenheit nicht wiederholt.
Klaus Kunold
(Kreisvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten)